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Crack

ZDFH( Zahlen, Daten, Fakten & Hintergründe) zum Thema: Crack

Rund ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands hat Erfahrungen mit illegalen Drogen. Eine deutliche Mehrheit der erwachsenen deutschen Bevölkerung (74,1 Prozent) hat allerdings noch nie in ihrem Leben irgendeine illegale Droge konsumiert. Weniger als 4,9 Prozent haben in den letzten 30 Tagen Drogen konsumiert. Bei Jugendlichen weichen die Zahlen jedoch ab.

Crack:

Geschichte des Crack:

Crack ist eine Droge der letzten Jahrzehnte. Mitte der 1980er ging man in den USA zu der deutlich preiswerteren Variante von Kokain über und verkaufte es in gestreckter und rauchbarer Form. 1983 von der Polizei in Los Angeles zum ersten Mal entdeckt, entwickelte sich, wegen seiner billigen Herstellung, binnen kürzeste Zeit eine Crack-Szene in den Staaten. Unter anderem entstanden Crack-Häuser, in denen sich Süchtige tagelang zu Rausch-Sessions niederließen. Schwerpunkte waren Kalifornien, die Ostküste und vor allem New York. Es dauerte nur wenige Jahre bis diese neue Droge in Deutschland ankam. Köln war der erste Fundort - 1986 wurde das erste Untergrund-Labor von der Polizei sichergestellt. Auch in deutschen Städten entwickelten sich Crack-Szenen. Dazu zählen unter anderem Frankfurt am Main und Hamburg. Dort ist die Zahl an Crack-Konsumenten deutlich höher als in anderen deutschen Städten.

Herstellung:

Crack wird aus Kokain gewonnen und ist neben Freebase, einer anderen rauchbaren Form des Kokain, die stärkste Form dieser Droge und birgt auch das größte Risiko. Es hat einen Wirkstoffgehalt von 70-100% und ist damit weitaus stärker als herkömmliches Kokain. Es löst verschiedene biochemische Vorgänge im "Vergnügungs-Zentrum" des Gehirns aus und verursacht eine extrem hohe Euphorie, die der Konsument immer wieder erleben will. Hinzu kommt, dass sich die sogenannte "Toleranz" gegenüber Crack sehr schnell entwickelt - der Konsument erlebt schon bald nicht mehr dasselbe Vergnügen, er muss die Dosis ständig steigern.

Erscheinungsform: Crack sind Kristallkörner ("Rocks"), welche bei 96°C mit knackendem ("to crack") Geräusch verdampfen (daher der Name) . Ihre Farbe variiert zwischen gelblich-weiß und rosa. Kurzfristige Effekte: Crack verursacht ein kurzzeitiges intensives "Hochgefühl", auf das unmittelbar ein intensives Gefühl der Depression und Nervosität folgt, gepaart mit einem Verlangen nach mehr von der Droge. Leute, die es oft nehmen, essen und schlafen nicht vernünftig. Sie können einen stark erhöhten Herzschlag, Muskelkrämpfe und Zuckungen erleiden. Die Droge kann Menschen geisteskrank, wütend, aggressiv und ängstlich machen, selbst wenn sie nicht "High" sind. Langfristige Wirkungen: Zusätzlich kann Kokain zu geistiger Verwirrung, Stimmungsschwankungen, innerer Unruhe, Geistesgestörtheit und akustischen Halluzinationen führen. Es stellt sich eine Gewöhnung ein, die höhere Dosen erfordert, um das gleiche "High" zu erzielen. Das Nachlassen der Wirkung verursacht schwere Depressionen. Das kann sich derart steigern, dass eine Person fast alles tun wird, um die Droge zu bekommen. Und wenn der Süchtige kein Kokain bekommt, kann die Depression so intensiv werden, dass sie den Abhängigen in den Selbstmord treibt.

"Eine ziemlich lokale Angelegenheit:

Crack ist in Deutschland eine ziemlich seltene Droge. Obwohl die Boulevardmedien in den 80ern eine Zeitlang propagierten, dass die „ Todesdroge" unmittelbar davor stehe, wie eine Flut über das Land hereinzubrechen, hat Crack kaum Verbreitung gefunden—außer in Frankfurt. Im Bundeslagebild Rauschgift steht Hessen an absolut einsamer Spitze, was Erstkonsumenten von Crack angeht—2013 wurden hier 217 registriert, als nächstes folgt Hamburg mit gerade mal 17.

Mehr als die Hälfte aller Abhängigen auf dem Kiez konsumiert das Gemisch aus Kokain, Backpulver und chemischen Streckstoffen, berichtet die Polizei, es werde mehr verkauft als Heroin, 97 Prozent aller Drogenabhängigen im Viertel hätten bereits Erfahrungen mit der Droge gemacht. Seit letztem Jahr ist Crack bei den Intensivkonsumenten die Droge Nummer Eins. Zwei Abhängige starben im letzten Jahr durch eine Überdosis Crack in Verbindung mit anderen Drogen.

Im Bahnhofsviertel verflachen durch „Steine" die ohnehin seichten Sitten unter Junkies. Keine Droge macht schneller und stärker abhängig, wird exzessiver konsumiert. Kaum ein Stoff zehrt heftiger am Körper, lässt Gesichter schneller einfallen—zumal die meisten Frankfurter Junkies längst nicht nur von Crack abhängig sind."

Neuste Statistiken:

Die Zahl der polizeilich registrierten, drogenbeding- ten Todesfälle stieg im Jahr 2014 auf 1032 an. Dies entspricht einem Zuwachs um drei Prozent gegen- über dem Vorjahr (1.002). Die Zahl der Rauschgiftto- ten stieg damit nach einem mehrjährigen rückläuf- gen Trend im zweiten Jahr in Folge wieder an. Der größte Anstieg wurde in Bremen (+171 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (+100 Prozent) und Rheinland-Pfalz (+45 Prozent) registriert. Die höchsten Anteile an der Gesamtzahl entfelen wie bereits in den Vorjahren auf die bevölkerungsreichs- ten Bundesländer Bayern (252 Tote, dies entspricht einem Anteil von 24 Prozent) und Nordrhein-Westfa- len (184 Tote bzw. 18 Prozent). Gemessen an der Belastungszahl waren die Stadtstaaten Berlin (3,7), Hamburg (3,0) und Bremen (2,9) am stärksten betrof- fen. Der Bundesdurchschnitt lag hier bei 1,2.

Das Durchschnittsalter der polizeilich registrierten Rauschgifttoten stieg erneut an und lag bei knapp über 38 Jahren. Damit hält der langjährige Trend des Anstiegs des Altersdurchschnittes auch im Jahr 2014 weiter an. Im Jahr 2002 lag das Durchschnittsalter noch bei 32 Jahren. Der Anteil der männlichen Rauschgifttoten beläuft sich auf 85 Prozent.

Wie bereits in den Vorjahren war in rund zwei Drittel aller Todesfälle der Konsum von Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Rauschgiftarten todesur- sächlich.

Quellen: Drogenbericht der Bundesregierung 2015, http://www.vice.com/de/read/willkommen-in-crack-city-462 Lokalbericht und Bilder Berd Kilb, drugcom.de

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